Die klassische Unterbrecherzündanlage am Tatran 125. Der Zündkondensator zur Funkenreduzierung am Unterbrecherkontakt sitzt außerhalb des Unterbrechergehäuses neben der Zündspule am Luftleitblech des Zylinders.
Im Gehäuse befindet sich nur der Unterbrecherkontakt und der Schmierfilz. Das blaue Kabel vom Kontakt zur Zündspule wird durch eine Bohrung im Lüftergehäuse nach draußen geführt. Auf Grund des Alters und weil an beiden Enden des Kabelloches einer wunderschöner Grat vorhanden ist, wurde die Kabelisolation an den jeweiligen Enden der Bohrung durchtrennt.
Das Kabel wurde etwas nach innen gezogen, dadurch ist der innere Isolationsschaden zu erkennen.
Immer wenn die Kupferseele des Kabels Kontakt mit dem Gehäuse bekam, war Ruhe im Zündsystem und der Motor sprang nicht mehr an.
Nach Fertigstellung des Platinenlayouts wurde eine Testplatine bestellt und mit der Hand bestückt. Für jemanden, dessen Sehschärfe im Nachbereich langsam nachlässt keine einfache Aufgabe. Ich habe es aber mit Hilfe meiner Lupenleuchte erfolgreich gemeistert. Zusätzlich habe ich noch eine LED nachgerüstet, um mir die Einstellarbeiten zu Vereinfachen. Diese war im Layout aber nicht vorgesehen, es musste etwas improvisiert und probiert werden. Die Variante, dass die LED immer dann leuchtet, wenn die Zündspule vom Strom durchflossen wird, hat leider nicht funktioniert. Die LED hat dem Transistor immer den Strom geklaut, so dass dieser nicht mehr richtig durchschalten konnte.
Jetzt leuchtet die LED fast die gesamte Umdrehung und geht aus, wenn die Zündspule bestromt wird. Der Zündzeitpunkt ist demnach der Punkt, an dem die LED zu leuchten beginnt.
Ringe aus ASA-Kunststoff, hergestellt im FDM-3D-Druckverfahren mit einer Schichtstärke von 0,18mm
Ich habe zwei Varianten realisert:
1. Variante: Madenschraube
Als einfachste und leichteste Variante erschien mir eine Madenschraube, die ich an der dicksten Stelle des Ringes radial gegen den abgeflachten Teil des Unterbrechernockens auf der Kurbelwelle drücke. Da ich die Ringe aus Kunststoff herstellen will, habe ich innen noch eine Aussparung für eine Mutter vorgesehen, damit ein ordentliches und haltbares Gewinde vorhanden ist. Sollte die Madenschrauben die Oberfläche des Nockens beschädigen, so ist dies selbst im Falle des Rückrüstung auf Unterbrecher-Zündanlage kein Problem, der Unterbrecherkontakt ist in diesem Bereich geschlossen, die Abtastnase hat keinen Kontakt mit dem Nocken.
Bei diesem Ring hatte ich im CAD-Programm die Löcher für die Magnete nicht auf den korrekten Umlaufdurchmesser platziert, der Ring ist damit für einen Test leider nicht verwendbar.
2. Variante: geschlitzter Ring mit Klemmschraube
Diese Ausführung kennen wir von den Geberringen der Wartburg- und Trabant-Zündanlagen. Die Schraube ist wesentlich schwerer und eine Mutter wird ebenfalls benötigt. Damit ist die Unwucht höher, als bei der Variante mit der Madenschraube. Ich finde die Lösung aber etwas besser, da der Ring fester um den Nocken gezogen wird und nicht vom Nocken weggedrückt wird, wie bei der Madenschraube.
Das sind aber persönliche Vorlieben, mit fehlt leider die Menge an Tatranmotoren, um das hinreichend testen zu können.
Die Druckkosten für einen Ring betragen in etwa 7,50€ inkl. 19% MwSt., die reine Druckzeit beträgt 38 Minuten.
Montage-Test
Nach dem das Stützmaterial vom 3D-Druck entfernt war, habe ich die Ringe probiert auf den Nocken zu stecken. Sie ließen sich nur schwer ansetzen und maximal bis zur Hälfte auf den Nocken schieben. Ich musste noch etwas mit der Rundfeile und Schleifpapier nacharbeiten.