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Bremsleitungsmaterial

Zusatzinformationen zu folgenden Artikeln:

Bremsleitungen aus Nickel-Kupfer bzw. Stahlrohr

Pro und Contra

Vorschriften und Bestimmungen
Sind bei einem Fahrzeug serienmäßig Bremsleitungen aus Stahlrohr verbaut (dies dürfte bei über 90% der Fahrzeuge der Fall sein), dürften diese nicht durch Bremsleitungen aus Nickel-Kupfer ersetzt werden. Anderenfalls stellt dies z.B. bei einer Hauptuntersuchung bei DEKRA, TÜV, GTÜ usw. einen schwerwiegenden Mangel dar und die Plakette wird verweigert.
Als Grund wird nicht etwa unzureichende Druckbeständigkeit, sondern die deutlich veränderte Materialkombination angegeben. Damit besteht die erhöhte Gefahr der Kontaktkorrosion zwischen der edleren Nickel-Kupfer-Leitung und dem Stahl- oder Aluminium-Bremszylinder, dem Stahl-Bremsleitungsnippel bzw. der Verschraubung im Bremsschlauch, was langfristig zu Undichtigkeiten führen kann.
Die Druckbeständigkeit ist auf jeden Fall gegeben und entspricht den geltenden Vorschriften, anderenfalls dürfte diese Leitung nicht als Bremsleitung verkauft werden.
Für viele Prüfer ist diese Regelung aber auch nicht nachvollziehbar und sie schenken diesem Punkt nicht die volle Aufmerksamkeit.
Besser ist es aber sowohl für den Fahrzeughalter als auch für den Prüfer, wenn Sie die Nickel-Kupfer-Bremsleitung nach erfolgtem Einbau mit geeigneten Mitteln (Farbe, Unterbodenschutz oder ähnliches) unkenntlich machen. Der Prüfer darf bei Ihnen nicht an der Bremsleitung herumkratzen und er riskiert kein Vergehen wegen Nichterkennung eines schwerwiegenden Mangels und geht dem Risiko der Aberkennung seiner staatl. Prüfberechtigung aus dem Weg.

Verarbeitung
In diesem Punkt schlägt die Nickel-Kupfer-Bremsleitung (NICUFER) die herkömmliche Stahlbremsleitung um Längen. Sie lässt sich mit der Hand hervorragend biegen und dies auch in kleinen Radien und an kurzen Enden. Gerade bei schwierigen Einbauverhältnissen mit vielen Einfädelstellen z.B. über Achsen oder Tanks hinweg erleichtert diese Bremsleitung die Arbeit enorm und lässt das Schrauberherz höherschlagen (Das können wir aus eigener Erfahrung bestätigen).
Auch können für diese Bremsleitung einfachere Bördelgeräte verwendet werden als für Stahlbremsleitung, da die Umformkraft deutlich geringer ist.
Nachteilig wirkt sich die leichte Verformbarkeit nur aus, wenn man versucht die Bremsleitung über eine größere Strecke schnurgerade zu verlegen. Dabei bleibt fasst immer eine gewisse Restwelligkeit, was aber nur die Leute wirklich stören dürfte, welche unter Ihrem Auto schlafen.

Haltbarkeit
Bei der Haltbarkeit sind die beiden Kontrahenten näher zusammen, als bei der Verarbeitung. Je nach dem für welchen Zeitraum man die Haltbarkeit beurteilt, nehmen sich die beiden Materialien fasst nichts.
Je länger der Zeitraum natürlich ist, umso größer der Vorteil der Nickel-Kupfer-Leitung, wobei wir hier von Zeiträumen von 20 Jahren und länger reden. Wer also für die Ewigkeit bauen möchte ist mit der Nickel-Kupfer-Variante bestens bedient. Ob die Bremsleitungsverschraubungen allerdings auch so lange durchhalten ist die Frage.
Die Stahlbremsleitung entspricht der Erstausrüsterqualität und hält in aller Regel 10 - 20 Jahre, teilweise auch länger.
Die Schwachstelle ist die Kunststoffbeschichtung, welche an den Enden bereits beim Bördeln beschädigt wird. Im Laufe der Zeit wird diese Beschichtung auch an den Befestigungspunkten aufgerieben. Dies passiert bei Plastikclips schneller als bei der Lagerung in Gummielementen.
Als Beispiel sei ein Audi 100 Typ 44, Baujahr 1987 erwähnt bei dem sich nach ca. 20 Jahren schon deutliche Rostnarben in den Bereichen der Befestigung (Gummigelagert) gebildet hatten. Im Bereich der Zentralhydraulik führte dies zum Versagen der Leitung verbunden mit dem Verlust der Lenk- und Bremsunterstützung. Die Bremsleitungen am Unterboden wurden noch rechtzeitig gegen Nickel-Kupfer-Bremsleitungen getauscht. Das dieser Schritt zum richtigen Zeitpunkt und keinesfalls zu früh
erfolgte, zeigte sich beim Zusammenfalten der alten ausgebauten Stahlleitung, welche an einer Steller zerbrach.

FAZIT
Aus rein rechtlicher Sicht sollte eine Stahlbremsleitung immer durch eine gleichartige Bremsleitung aus verzinktem, verkupfertem und kunststoffbeschichtetem Stahlrohr ersetzt werden. Diese entspricht der Erstausrüsterqualität und hält in aller Regel 10 Jahre und länger.
Wer nicht die Möglichkeit hat sich ein Profi-Bördelgerät auszuleihen oder die Leitungen in einer Werkstatt bördeln zu lassen (manchmal muss man auch direkt am Auto den zweiten Bördel anfertigen), für verwinkelte Leitungen und enge Platzverhältnisse und für denjenigen für den das beste für sein Fahrzeug gerade gut genug ist bietet sich die Verwendung der Nickel-Kupfer-Bremsleitung an. Allerdings mit der Empfehlung diese unkenntlich zu machen um dem Prüfer das Leben nicht unnötig schwer zu machen.
Man sollte sich auf jeden Fall NICHT darauf beschränken die Bremsleitungen immer nur zu entrosten und einzupinseln bzw. einzusprühen, um den Prüfer zu täuschen. Die Bremse ist eine sicherheitsrelevante Baugruppe, daran hängt das eigene Leben und das der anderen Verkehrsteilnehmer.
Man täuscht sich am Ende nur selbst.


Ihr Team von Autoteile-Plauen.de


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